Die Höhe der Bestände ist bei Führungskräften in vielen Unternehmen die am meisten besprochene Logistik-Kennzahl. Gleichzeitig ist sie das zentrale Element in der gesamten Supply-Chain. Ohne benötigte Bestände in Produktion oder Versand kann kein Unternehmen wirtschaftlich effizient arbeiten. Kosten für die kurzfristige Beschaffung fehlender Bestände, in der Inbound- oder Outbound-Logistik, für Sonderfahrten oder gar Charterflüge können schnell erhebliche Dimensionen einnehmen. Das Gleiche gilt in der Intralogistik. Hier verursachen zusätzliche Rüstvorgänge, Maschinenstillstände oder Stillstände kompletter Montagelinien enorme Kosten. Zudem wird der zusätzlichen interne Verwaltungsaufwand oftmals nicht berücksichtigt.
Ausgangsfrage des Bestandsmanagements
Bei der Analyse der Höhe beziehungsweise der Reichweite der Bestände zeigt sich oftmals, dass in allen Bereichen der Supply-Chain Potential zur Reduzierung der Bestände vorhanden ist. Dennoch stellen wir auf Basis der Analyse immer zuerst die Frage „Was ist eine für dieses Unternehmen logistisch und damit wirtschaftlich sinnvolle Bestandshöhe?“. Im Fall der Beschaffungslogistik ist diese unter anderem abhängig von Lieferantenstruktur, deren Lieferzuverlässigkeit, Lieferzeiten, Schwankungen der Bedarfe und weiterer Kriterien. Auf Basis dieser Erkenntnisse leiten wir die individuelle wirtschaftliche Bestandshöhe ab und stellen Maßnahmen zusammen, wie diese erreicht werden kann.
Ziel des Bestandsmanagements
Häufig greifen Projekte zur Bestandsoptimierung zu kurz: Es wird lediglich die Standard-Kennzahl „Bestandshöhe“ betrachtet und das Projektziel mit „Senkung der Bestände um x%“ vorgegeben. Dieses einseitige Vorgehen kann jedoch dazu führen, dass insbesondere hochpreisige Artikel in einen kritischen Bereich gesenkt werden und oben geschilderte Kostenauswirkungen jederzeit entstehen können.
Uns leitet bei der Optimierung der Bestände stets ein zentraler Gedanke: Das Ziel ist immer, einen reibungslosen Ablauf in Beschaffung, Produktion und Versand sicherzustellen. Ziel ist es nicht eine Komponente einseitig zu optimieren bzw. zu reduzieren. Leider unterstützt oftmals das Controlling mit der alleinigen Logistik-Kennzahl "Bestandshöhe" die Tendenz, einseitig die Bestände zu reduzieren.
Umsetzung eines Bestandsmanagement-Projekts
Unsere Projekte zur Optimierung der Bestände bestehen im Regelfall aus folgenden Phasen:
- Analyse der vorhandenen Bestände in sämtlichen oder ausgewählten Bereichen der Supply-Chain
- Analyse der Gründe für einzelne - besonders auffällige - Bestandshöhen
- Clustern der Artikel nach verschiedenen Kriterien
- Ermittlung wirtschaftlich und logistisch sinnvoller Bestände
- Zusammenstellung von Maßnahmen zur Anpassung der Bestände an die wirtschaftlichen Reichweiten
- Eventuell Optimierung der Rahmenbedingungen (z.B. Lieferzeiten) zur Senkung der wirtschaftlichen Reichweiten
- Parallel Aufbau eines Projekt-Controlling-Tools zur konsequenten Erfolgskontrolle
Im Verzeichnis „Projekte“ finden Sie Informationen über von uns realisierte Bestandsmanagement-Projekte. In einem gemeinsamen Gespräch geben wir Ihnen gerne einen tieferen Einblick in abgeschlossene Projekte.