Beschaffungslogistik für sieben Werke in Spanien ex Deutschland
Die Aufgabenstellung in diesem umfangreichen Projekt bestand in der Optimierung sämtlicher Transporte von Deutschland und den angrenzenden Ländern zu sieben Werken in Spanien sowie der Leergut-Rücktransport nach Deutschland. Zusätzlich sollte ein möglichst Echtzeit abbildendes Track&Trace-System installiert werden.
Ausganslage:
Im alten Transportnetzwerk wurde die Gesamtleistung von einem Spediteur aus Spanien mit Einsatz von Dienstleistern in Deutschland erbracht. Die Volumenlieferungen waren als Direktlieferungen (FTL und Milk-runs) gestaltet, das Stückgut wurde in zwei Hubs gesammelt. Die Hub-Lieferungen wurden im Hauptlauf an ein Zentralhub in Spanien transportiert und von dort direkt an die jeweiligen Werke ausgeliefert.
Insgesamt waren in das Netzwerk rund 140 Lieferanten aus Deutschland sowie 40 Lieferanten aus angrenzenden Ländern (Österreich, Schweiz, Polen, Tschechien und Benelux) eingebunden. Pro Monat wurden ca. 6.500 Paletten von Deutschland und den Nachbarländern nach Spanien verschickt. Der Rücktransport des Leerguts belief sich auf rund 800 Paletten pro Monat.
Erbrachte Leistung:
Auf Grundlage der vorhandenen Transportstrukturen – unter anderem Volumen, Standorte der Lieferanten, Ladevorschriften, notwendige Lieferzeiten - wurden verschiedene Konzepte entwickelt. Zum einen Konzepte mit Beibehaltung des bestehenden Logistikdienstleisters (LDL) und dessen Netzwerkstruktur, zum anderen solche mit Integration eines oder mehrerer neuer LDL und der Neugestaltung des Transportnetzwerks.
Der Partner entschied sich für den Aufbau eines völlig neuen, nachhaltigen und robusten Transportnetzwerkes. Aufgrund der Vielzahl der Transporte wurde dies in der Konzept-Phase mehrmals angepasst. Neben einem Hub-Konzept für die Bündelung der klassischen Stückgutlieferungen wurden eine Vielzahl von Milk-runs und Direktlieferungen neu gestaltet. Eine werksübergreifende Optimierung der Volumenlieferungen wurde überdies stark forciert. Anstelle von bisher drei separaten Hubs wurde ein Zentralhub, auch für die Informationsverwaltung an einem optimierten Standort ausgewählt.
Eine individuelle und aus einzelnen Segmenten bestehende Ausschreibung, entsprechend der geplanten Konzeption und der Strukturdaten, wurde erstellt. Wegen des hohen Volumens der Ausschreibung und der geforderten Servicelevel – Laufzeiten, Informationsfluss, Auslastung und Auswahl eingesetzter Transportmittel etc.- wurde eine große Anzahl von LDL in das Ausschreibungsverfahren eingebunden. Sowohl Dienstleister für die Komplettleistung als auch Anbieter für Teilleistungen wurden bei der Ausschreibung berücksichtigt. Im Ergebnis wurden mehrere LDL für die Leistungserbringung ausgewählt. Hierbei hatte ein LDL die umfassende Leitfunktion für Informationsverwaltung, Aufbau und Betrieb des gesamten Track&Trace-Systems, die Planung und Steuerung der LKW-Kapazitäten, Steigerung der LKW-Auslastung und weitere Servicefunktionen inne.
Die Umstellung sämtlicher Transportleistungen auf die neuen Dienstleister dauerte nach Bekanntgabe der ausgewählten LDL - trotz der Komplexität und des Umfangs des Netzwerks - nur rund acht Wochen.
Optimierungen:
- Realisierte Kostenersparnis im Durchschnitt über alle Optimierungsbereiche rund 25%
- Auslastung aller Hub-und FTL-Transporte deutlich erhöht
- Transportlaufzeiten deutlich reduziert und auf 2-5 Tage standardisiert
- Track&Trace-System auf Artikelebene aufgebaut
- Bestandsreduzierung aufgrund verbesserter Laufzeiten und eines besseren Informationsflusses
- Kostencontrolling aller Transportleistungen installiert