Beschaffungslogistik für fünf Werke innerhalb Deutschlands

Die Aufgabenstellung des Projekts „Beschaffungsnetzwerk Deutschland“ bestand in der Optimierung der Stückgut-, Teilladungs- und Vollladungsverkehre innerhalb Deutschland, einschließlich der Werksverkehre für fünf Werke.

Ausganslage:

Im alten Transportnetzwerk war die jeweilige Werkslogistik für die Verhandlungen mit den LDL - mit geringer Unterstützung des Einkaufs - verantwortlich. Jedes Werk setzte damit seine „eigenen“ Spediteure ein, deren Gesamtzahl erheblich war. Neben stark divergierenden Lieferzeiten waren insbesondere die unterschiedlichen Vertragsregelungen und Serviceleistungen sowie die Vielzahl der Incoterms auffallend.
Insgesamt waren in das Netzwerk rund 300 Lieferanten eingebunden. Etwa die Hälfte der Lieferanten lieferte mit dem Incoterm DDP beziehungsweise "Frei Haus".

Erbrachte Leistung:

In einem ersten Schritt wurden die gesamten Transportströme erfasst und analysiert. Auf Basis dieser Daten wurde ein detailliertes Konzept mit mehreren Milk-runs und Anpassung der Direktlieferungen erstellt. Anschließend wurde eine konzeptkonforme Ausschreibung erarbeitet. Die umfangreiche Ausschreibung wurde von rund zehn Anbietern der Gesamtleistung und etwa der gleichen Anzahl nur für FTL-Leistungen bearbeitet sowie einigen Anbietern für KEP-Leistungen. Nach Auswertung der Angebote mehrerer Verhandlungsrunden anhand von Echtdaten, wurde für die Stückgut- und Teilladungsverkehre ein Anbieter mit eigenem vollständigem Stückgutnetz in Deutschland ausgewählt. Für die Direktlieferungen und Milk-runs wurden vier weitere Logistikdienstleister (LDL) vertraglich gebunden.
Nach Umstellung der vom Unternehmen bereits verantworteten Transporte auf den neuen LDL, wurde mit einem standardisierten Verfahren der Incoterm von rund 150 weiteren Lieferanten innerhalb von sechs Monaten auf EXW umgestellt. Zusätzlich wurde ein Kostencontrolling-Tool aufgebaut sowie eine systematische Kontrolle der Transportrechnungen sichergestellt.

Optimierungen:

- Realisierte Kostenersparnis von rund 20%
- Umstellung der Incoterms von rund 150 aktiven Lieferanten
- Auswahl eines Dienstleisters für Stückgut und Teilladungsverkehre für alle Werke
- Auswahl eines LDL für alle KEP-Dienste
- Deutliche Reduzierung der beauftragten Logistikdienstleister
- Standardisierung der Lieferzeiten auf einen Liefertag
- Controlling sämtlicher Transportleistungen als Standardtool aufgebaut