Distribution eines mittelständischen Industrieunternehmens
Dieses Projekt gliederte sich in zwei Phasen. In einem ersten Schritt wurde eine Vorlage für die Make-or-Buy Entscheidung hinsichtlich der Distribution sämtlicher Fertigteile erstellt. Nachdem seitens des Auftraggebers eine klare Entscheidung für das Outsourcing getroffen wurde, bestand der zweite Teil des Projekts in der Umsetzung des Outsourcings.
Ausganslage:
Das Unternehmen mit einem Produktionsstandort war in den Jahren vor der Make-or-Buy Entscheidung stark gewachsen. Daher reichte die Lagerkapazität nicht mehr aus. Gleichzeitig sollte diese Fläche als weitere Produktionsfläche genutzt werden.
Es musste entschieden werden, ob eine neue Lagerhalle, die nicht direkt an die bestehenden Flächen angegliedert werden konnte, gebaut oder die gesamte Distribution der Fertigteile outgesourct werden sollte. Die Investitions- und allgemeinen Betriebskosten für eine neue Logistikhalle wurden vom Unternehmen ermittelt.
Für rund 60 Kunden wurden etwa 200 verschiedene Serienartikel auf durchschnittlich 800 überwiegend typenreinen Paletten gelagert. Als bevorzugter externer Dienstleister (EDL) sollte der vertraglich gebundene und leistungsfähige Spediteur gewonnen werden.
Erbrachte Leistung:
Für die Make-or-Buy Entscheidung wurden die Kosten sowohl für einen potentiellen Outsourcing-Dienstleister ermittelt als auch die internen Logistikkosten für den Bau und Betrieb der eigenen Lagerhalle. Die gemeinsam erstellte Kalkulation unterstützte eine klare Entscheidung für das Outsourcing.
Bei der anschließenden Ausschreibung wurde besonders auf eine detaillierte Leistungsbeschreibung der geforderten Prozesse sowie auf klare und umfassende Leistungs- und Preiskriterien geachtet. Ziel war es, zukünftig nahezu alle denkbaren Sonderprozesse über den Leistungskatalog abzurechnen und nicht als Sonderleistungen mit pauschaler Abrechnung. Das Angebot des bereits als Spediteur für unseren Partner tätigen Dienstleister entsprach hinsichtlich der Leistungen und Preise unseren Erfahrungswerten aus anderen Projekten. Damit konnte dieser, wie vom Auftraggeber gewünscht, als Outsourcing-Partner ausgewählt werden.
Vor der Umsetzung wurde mit allen Beteiligten ein gemeinsamer Projektplan vereinbart. Bereits vor der physischen Auslagerung waren alle IT-Prozesse, Schulungen der Mitarbeiter des EDL (vor alle Buchung im ERP-System des Kunden, Kommissionierung) und der Paper-Flow erfolgreich getestet worden. Die physische Auslagerung der Ware erfolgte ebenso reibungslos wie der Start der Distribution durch den Dienstleister. Die Bestellungen der Kunden sowie der Kundenkontakt für Rückfragen zum Versand wurden in den folgenden Wochen schrittweise direkt auf den EDL umgestellt. Einzelne Unklarheiten und Mängel bei der Leistungserfüllung wurden von Beginn an adressiert, geklärt und abgestellt. Eine geplante kurzfristig angekündigte Inventur nach sechs Wochen Echtbetrieb ergab nur kleinste Abweichungen, die mit zwei Buchungsfehlern schnell geklärt waren.
Implementierte Leistungen beim Logistikdienstleister:
- Flexible Lagerung der schwankenden Outsourcing-Bestände
- Buchung aller Vorgänge im Kundensystem
- Selbständige Abwicklung aller Kundenbestellungen
- Direkter Kundenkontakt in Fragen zu Lieferungen, Bestellungen etc.
- Teilweise Etikettierung der Sendungen nach Kundenvorgabe
- Kommissionierung von Mischpaletten entsprechend Bestellungen
- Erfüllung diverser Meldepflichten, z.B. Bestandsunterschreitungen, Schadensmeldungen